
Im letzten Beitrag habe ich über die No-Buy Challenge gesprochen – eine weit verbreitete Methode, um Konsum zu hinterfragen und bewusster mit Geld und Ressourcen umzugehen.
Und obwohl ich die Idee dahinter wertschätze, habe ich ehrlich gesagt nie so richtig in diese strenge Verzichts-Mentalität hineingefunden. Mir persönlich fühlt sich die No-Buy Challenge oft zu starr, zu reglementiert an.
Was ich aber liebe – und was in meinem Alltag wunderbar funktioniert – ist die Aufbrauch-Challenge. Statt mir etwas zu verbieten, motiviert sie mich, kreativ zu werden, Ressourcen zu nutzen und Platz zu schaffen – ohne Druck, dafür mit Spaß.
Was ist die Aufbrauch-Challenge?
Die Aufbrauch-Challenge ist eine bewusst gewählte Zeitspanne, in der du dich darauf konzentrierst, bereits vorhandene Dinge aufzubrauchen, bevor du neue kaufst. Das kann ganz flexibel gestaltet sein – ob für ein paar Tage, ein Wochenende oder sogar einen ganzen Monat.
Im Unterschied zur No-Buy Challenge geht es nicht darum, den Konsum zu stoppen, sondern vorhandenen Konsum sinnvoll zu nutzen. Es ist ein „Ich nehme, was ich schon habe“, statt „Ich darf nichts Neues kaufen“.
In welchen Bereichen funktioniert die Aufbrauch-Challenge?
1. Lebensmittel:
Statt erneut einkaufen zu gehen, wird die Vorratskammer, der Kühlschrank oder die Tiefkühltruhe durchforstet. Was ist da, was muss weg, was kann kreativ kombiniert werden? Das spart nicht nur Geld, sondern reduziert auch Lebensmittelverschwendung.
2. Pflegeprodukte & Kosmetik:
Shampoos, Duschgels, Cremes, Proben und dekorative Kosmetik – oft sammeln sich viele Produkte an. Warum also nicht erst mal aufbrauchen, bevor wieder ein neues „Wundermittel“ einzieht?
3. Bastelmaterialien für Kinder:
Statt neue Stifte, Sticker oder Malblöcke zu kaufen, wird das verwendet, was da ist. Auch unvollständige Sets oder angefangene Projekte bekommen so eine zweite Chance.
4. Bücher, Zeitschriften & Kreativprojekte:
Du hast Bücher im Regal, die du noch nie gelesen hast? Bastelideen, die auf ihre Umsetzung warten? Eine Aufbrauch-Challenge motiviert, sich diesen Dingen endlich zu widmen.
5. Haushalt & Bürobedarf:
Ob Notizbücher, Stifte, Kerzen oder Servietten – auch hier kann man viel aufbrauchen, ohne sich eingeschränkt zu fühlen.
Warum ich die Aufbrauch-Challenge liebe
Ganz ehrlich: Diese Challenge macht mir richtig Spaß.
Sie fühlt sich nicht nach Verzicht an, sondern nach Wertschätzung. Ich entdecke Dinge wieder, die ich fast vergessen hätte, werde kreativer im Alltag und spüre eine echte innere Zufriedenheit, wenn ich sehe: Ich komme mit dem aus, was ich habe.
Außerdem schafft sie Platz. Mental und physisch. Schubladen leeren sich, Schränke werden übersichtlicher, und mein Kopf wird freier. Ich kaufe bewusster nach – wenn überhaupt.
Und: Diese Challenge ist wunderbar familienfreundlich. Gemeinsam mit meinem Kind schauen wir, was wir noch basteln können, welche Reste sich noch verarbeiten lassen oder welches Buch wir schon lange mal lesen wollten.
So kannst du starten
- Wähle deinen Fokusbereich: Lebensmittel, Kosmetik, Bastelsachen, Bücher – oder alles zusammen.
- Setze dir einen Zeitraum: z. B. 7 Tage, 30 Tage oder ein Wochenende.
- Mach eine Bestandsaufnahme: Was ist alles da? Was ist bald abgelaufen? Was macht dir eigentlich keine Freude mehr?
- Dokumentiere deine Fortschritte: Das motiviert! Du kannst z. B. Fotos machen oder eine Liste führen.
- Erlaube dir Ausnahmen: Es geht nicht um Perfektion, sondern ums bewusste Handeln.
Mein Fazit
Die Aufbrauch-Challenge ist mein persönlicher Favorit unter den Konsumchallenges. Sie ist alltagstauglich, familienfreundlich, fördert Achtsamkeit und reduziert Müll. Ich sehe sie als Einladung, liebevoll mit den Dingen umzugehen, die wir bereits besitzen – und darin liegt so viel Nachhaltigkeit und Zufriedenheit.
Im nächsten Beitrag stelle ich dir noch weitere kreative Ideen vor, wie du spielerisch und mit Leichtigkeit nachhaltiger leben kannst – ganz ohne Verzicht, aber mit viel Wirkung.
Schreibe einen Kommentar